Der SV Zweckel stellt in der neuen Saison wieder eine zweite Mannschaft. Was Karl Englich, der neue Trainer der SVZ-Reserve, so alles vorhat.
Der SV Zweckel stellt in der neuen Saison wieder eine zweite Mannschaft. Nach dem Zwangsabstieg wegen dreimaligem Nichtantreten in der vergangenen Saison starten die Schwarz-Grünen in der Kreisliga B. Der neue Trainer Karl Englich hat viel vor.
Beachtet man alleine die Organisation der Zweckeler Zweitvertretung, welche fortan eine U23, ein Bindeglied zwischen A-Jugend und der ersten Seniorenmannschaft werden soll, so glaubt man nicht, dass an der Dorstener Straße in der Meisterschaftsrunde 2018/2019 Kreisliga-B-Fußball gespielt wird.

Zweckeler Zweite darf auf dem Rasenplatz spielen

Ein Blick in die Kabine verrät: Die Spieler der „U23“ werden vom SV Zweckel komplett ausgestattet. Jeder Akteur braucht zu den Übungseinheiten nur seine Kulturtasche mitzubringen, vor Trainingseinheiten und zu den Spielen gibt es Obst und Getränke. Nicht einmal die Fußballschuhe müssen geputzt werden. Karl Englich, der von der SpVgg Middelich-Resse zum SV Zweckel II gewechselt ist, verrät: „Ohne diese Zusagen des Vereins hätte ich niemals meinen Vertrag unterschrieben.“

Zu diesen Zusagen gehört auch die, dass alle Spiele der Zweckeler Zweitvertretung auf dem Rasenplatz ausgetragen werden – vorausgesetzt, die Anlage ist nicht gesperrt. Zudem darf Englichs Mannschaft einmal pro Woche auf dem Rasenplatz trainieren. „Ich möchte die Jungs ausbilden und entwickeln. Das kann ich nicht im Käfig“, so der Coach, der einst Wacker Gladbeck in die Bezirksliga geführt hat.

Carlos Gomes schnürt noch einmal seine Schuhe

Englich erzählt, dass die Zweckeler bereits im vergangenen Februar erstmals angefragt haben. Er hat ihnen aber immer wieder abgesagt. Schließlich wollte er nach seinem Engagement bei Middelich-Resse eigentlich komplett aufhören. Dann aber erstellte er ein Konzept, wie die neue zweite Mannschaft, die „U23“ des SV Zweckel aussehen könne.

„Ich sehe mich nicht als Trainer, sondern ich sehe mich als Ausbilder“, so der Gelsenkirchener, welcher ordentlich aufgerüstet hat und viele junge Spieler an Bord hat. Dabei ist der Begriff „U23“ jedoch willkürlich gewählt. Englich: „Zum Beispiel wird Carlos Gomes (ehemals Wacker Gladbeck, d. Red.) mit seinen 42 Jahren auch noch einmal die Schuhe schnüren und als gute Seele der Mannschaft dienen. Er kann den Jungs die nötige Ruhe auf dem Platz vermitteln.“

Englich und der SV Zweckel wollen klare Kante zeigen

Der Ausbilder möchte seine Jungs insbesondere taktisch schulen: „Wer jahrelang Fußball gespielt hat, dem brauche ich das Fußballspielen nicht mehr beibringen. Da geht es um taktische Feinheiten, die der Spieler dann in ein paar Jahren in höheren Mannschaften gebrauchen kann.“ Falls ein Spieler jedoch auch mit 25 oder 26 nicht den Sprung in die erste Mannschaft geschafft habe, müsse er sich einen anderen Verein suchen, so Englich. Es kämen schließlich immer wieder gute Jugendspieler nach.

Die Absprache mit dem neuen A-Jugendtrainer Marc Bahl klappt bisher laut Karl Englich gut und auch mit Mike Theis, Trainer der Zweckeler Bezirksliga-Mannschaft, versteht sich der Coach der Zweitvertretung: „Wir sind im ständigen Austausch und bekommen nach der Vorbereitung Spieler, die es in der ersten Mannschaft nicht schaffen.“ Englich und der Klub wollen dabei klare Kante zeigen.

Englich interessiert die Ausbildung der Spieler

„Wer nicht bereit ist, für die zweite Mannschaft des SV Zweckel zu spielen“, betont Englich, „kann den Verein sofort verlassen. Man spielt für den Verein SV Zweckel und nicht für eine Mannschaft.“

Tabellarische Ziele verfolgt der Übungsleiter für die neue Saison übrigens nicht: „Mich interessiert die Ausbildung der Spieler. Wir wollen im gesicherten Mittelfeld landen und wenn ich am Ende der Saison bei jedem meiner Jungs eine Verbesserung sehe, bin ich schon zufrieden.“

 

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