Günter Gollem war einer der besten Stürmer, die je für Zweckel Fußball gespielt haben. Am Mittwoch, 14. Januar, feiert er seinen 85. Geburtstag.Rapid Wien wollte ihn verpflichten, auch Feyenoord Rotterdam zeigte Interesse. Hätte sich Günter Gollem nicht schwer verletzt, wäre er womöglich in den 50-er Jahren ins Ausland gewechselt, um Fußballprofi zu werden. „Eventuell wäre ich gegangen. Ich war damals ja noch jung“, sagt der ehemalige Klassestürmer, der am Mittwoch, 14. Januar, seinen 85. Geburtstag feiert und die 75-jährige Mitgliedschaft im SV Zweckel.
33 Tore in der AufstiegssaisonIst er vielleicht ein bisschen traurig darüber, dass es mit der internationalen Karriere nicht geklappt hat. Günter Gollem schüttelt sofort den Kopf. „Ich habe durch den Fußball viel gesehen“, betont er und beginnt sofort zu erzählen. Von den Spielen gegen Rapid Wien und Feyenoord Rotterdam, in denen er nachhaltig auf sich aufmerksam machte. Und natürlich auch von Begegnungen mit Manchester City, Malmö FF oder Twente Enschede. In guter Erinnerung ist dem einstigen Torjäger aber auch die Runde 1952/53 geblieben, in der mit seinem Heimatverein, dem SV Zweckel, den Aufstieg in die Landesliga packte, die seinerzeit die höchste Amateurspielklasse war. „33-mal habe ich in dieser Saison getroffen“, sagt Gollem stolz.Günter Gollem war aber nicht nur ein Torjäger klassischer Prägung. Sondern er war auch ein richtiger Malocher und insofern auf dem Fußballplatz hart gegen sich selbst und andere. „Nur wer kämpft, kommt an den Ball“, beschreibt er heute die Einstellung, mit der er in den 50-er Jahren für Zweckel, die Sportfreunde Gladbeck, Union Krefeld in der damaligen 2. Division West und schließlich auch für die Emscher-Husaren aus Horst erfolgreich aktiv war. „Der Günter“, erinnert sich Ulrich Simon, der Ehrenpräsident des SV Zweckel, „hat sich immer richtig reingehauen, eigentlich wie ein Verteidiger.“

Bereits 1957, als 27-Jähriger, musste Gollem seine aktive Karriere beenden. Die Spätfolgen eines Schien- und Wadenbeinbruchs und einer Knöchelverletzung machten aus der gefürchteten Tormaschine einen Sportinvaliden. Besonders bitter: Den Schien- und Wadenbeinbruch hatte sich Gollem in einem Freundschaftsspiel eingehandelt, für das er eigentlich gar nicht eingeplant gewesen war.
Ehrenmitglied seit 1998

Dem Fußball blieb er treu, wie dem SV Zweckel. Denn auch als er für die Sportfreunde kickte oder in Krefeld, zahlte Günter Gollem beim SVZ immer brav seine Mitgliedsbeiträge. Nach dem Karriereende wurde er Trainer bei den Grün-Schwarzen. 1984 nahm ihn „sein“ Verein in den Ehrenrat auf, seit 1998 ist Gollem Ehrenmitglied.

Nach wie vor schaut er alle 14 Tage auf dem Fußballplatz an der Dorstener Straße vorbei, um sich die Oberliga-Heimspiele des SV Zweckel anzuschauen. „Einmal Zweckel, immer Zweckel“, sagt der einstige Vollblutstürmer und lacht. Von älteren Mitgliedern wird er noch häufig angesprochen, vor allem immer dann, wenn die Angreifer des SVZ mal wieder das gegnerische Tor nicht treffen. Nachzufragen beispielsweise bei Ulrich Simon: „Ich habe schon manches Mal gesagt, schade, dass der Günter nicht 50 Jahre jünger ist.“

Anlässlich des Ehrentags wird Ulrich Wloch, der Vorsitzende des SV Zweckel, Günter Gollem eine Urkunde überreichen. Anschließend wird der Torjäger a. D. in „Gollem’s Stüble“, seiner Laube an der Arenbergstraße, mit Familie und Freunden seinen 85. Geburtstag feiern.

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