Der Zweckeler Stürmer Hatim Bentaleb ging gegen Siegen leer aus.

Der SV Zweckel kassierte in der Fußball-Oberliga gegen den Aufstiegsaspiranten Sportfreunde Siegen eine unglückliche 0:2-Niederlage.

Es war ein bizarres Bild, das die Dorstener Straße am Sonntagnachmittag bot. Eine ohrenbetäubende rote Wand. Wehende Fahnen, donnernde Paukenschläge und hallende Sprechchöre. Umrahmt von zwei Bauzäunen. Hier, an der Spielstätte des SV Zweckel. Wo eigentlich die Embleme und Banner grün erstrahlen. Doch mit der Mannschaft der Sportfreunde Siegen gastierten eben auch die Anhänger des Tabellendritten in Gladbeck. Und die rund 60 mitgereisten Gästefans verwandelten das Heimspiel der Zweckeler zumindest stimmungstechnisch schon vor Anpfiff in eine gefühlte Auswärtspartie.

SV Zweckel – Sportfreunde Siegen 0:2 (0:1)

SV Zweckel: Matschnigg, Schulz (74. Köse), Konarski, Seidel, Denk, Titz, Radojcic, Müller, Özbicerler (55. Klein), Schmidt, Bentaleb.

Tore: 0:1 Konarski (18., ET), 0:2 Sabiri (82.).

Konarski trifft ins eigene Tor

Ihre Fangesänge zeigten Wirkung. Nach beidseitig harmloser Anfangsphase gingen die Sportfreunde bereits nach 18 Minuten in Führung. Durch ein Eigentor. Verteidiger Dennis Konarski versprang der Ball unglücklich ins Netz der Zweckeler.

Immer wieder versuchte SVZ-Trainer Günter Appelt mit Motivationszurufen gegen den gegnerischen Stimmkanon anzukommen. Mit Erfolg. Stürmer Hatim Bentaleb zeigte nur sechs Minuten nach dem Rückstand ein starkes Solo über die rechte Seite, versäumte allerdings, den entscheidenden Pass auf Onur Özbicerler zu spielen.

Die Elf aus dem Gladbecker Norden wurde von Minute zu Minute mutiger. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff köpfte Dennis Müller nach einer Ecke das Spielgerät scharf auf den Gäste-Kasten, scheiterte allerdings an Siegens Schlussmann Dominik Poremba, der mit einer Glanzparade den Ausgleich verhinderte.

Der fiel mit dem anschließenden Eckstoß. Für ein paar Sekunden. Das Leder landete vor den Füßen von Norman Seidel, der verwandelte. Die Tormusik erklang, der SVZ-Kapitän rannte mit geballter Faust zur eigenen Bank. Und übersah die gehobene Fahne des Linienrichters. Denn dem Treffer soll ein Schubser von Teamkollege Jonas Schmidt vorausgegangen sein. Und somit war das 1:1 ungültig. „Für mich war das ein klares Tor“, ärgerte sich Appelt später.

Nach Wiederanpfiff wahrten die Grünen ihren Offensivdrang. Bentaleb verfehlte nach einem Alleingang das Siegener Gehäuse nur um Zentimeter (53.), Schmidts Volleyschuss aus gut zwölf Metern vereitelte Poremba (79.).

Ineffizienz wird bekanntlich im Fußball immer schnell bestraft. In der 82. Minute verwertete der komplett ungedeckte Abdelhamid Sabiri nach einem Eckball die erste richtige Siegener Chance in Hälfte zwei per Dropkick zum 2:0. „Da haben wir geschlafen“, kommentierte der Zweckeler Übungsleiter.

Dass es bei diesem Stand bis zum Abpfiff blieb, hatte die Appelt-Elf dem eigenen Aluminium zu verdanken: Nach einem Foul von Konarski landete der fällige Elfmeter der Siegener nur an der Latte (84.).

Appelt fand klare Worte: „Ich glaube nicht, dass Siegen den Sieg verdient hat. Wir waren über lange Zeit die bessere Mannschaft.“

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