Auf der Hallenuhr stehen nur noch zwei Sekunden, als Preußen-Kapitän Dennis „Fiffi“ Wagner zum Neunmeter anläuft. „Ich war froh, dass ich überhaupt noch Luft hatte zu dem Zeitpunkt. Ich war mir wohl zu sicher“, sagte der Stürmer später. Er ballert das Ding an die Latte. Die Sirene ertönt. Schluss. 4:3 für den SV Zweckel – den Hallenstadtmeister 2019.

An Dramatik war dieses Finale zwischen SG Preußen Gladbeck und dem Bezirksligisten nicht zu überbieten. Die Schwarz-Gelben hatten ihre „Heiß-wie-Frittenfett“-Mentalität so richtig mit ins Finale gebracht.

Preußen verpasst höhere Führung als 3:1 im Finale

Und führten zwischenzeitlich 3:1, hätten sogar noch höher führen können. Der SV Zweckel machte ausgerechnet jetzt sein schlechtestes Spiel des Turniers, drehte das Finale in den letzten fünf Minuten durch zwei Treffer von Kutsal Türkel und Marcel Ofiera, beides Winterneuzugänge, aber noch.

„Jeder stichelt gerne von allen Seiten. Dann macht so ein Treffer doppelt Bock“, kommentierte der Siegtorschütze Ofiera mit einem Lächeln. Und: „Dafür können wir uns nichts kaufen, für die Rückrunde ist das aber ein gutes Zeichen.“

Pannenbecker: „Das wir uns einen Schub geben“

Denn im gesamten Turnier machte die Mannschaft von Michael Pannenbecker einen souveränen Eindruck. „Stadtmeister, das interessiert morgen keinen mehr. Aber das ist ein Erfolg. Ich hatte gesagt, dass die Jungs nicht an sich glauben. Heute sind sie richtig stark zurückgekommen nach dem Rückstand. Das wird einen Schub geben“, sagte der Siegertrainer.

Im ersten Spiel am Samstag trennten sich die Zweckeler 2:2 vom BV Rentfort III. Danach gewann die Bezirksliga-Truppe alle weiteren Spiele. Unter anderem im Halbfinale noch einmal gegen Rentforts Dritte 4:1.

Bezirksligist Rentfort enttäuscht

Das andere Halbfinale spielten SG Preußen und Überraschungsteam SV Zweckel II. Am Ende ging der Finaleinzug klar und verdient mit 6:2 an die Preußen. Zweckel II tröstete sich im Neunmeterschießen später mit dem dritten Platz gegen Rentfort III.

Auf dem Weg ins Endspiel feierte Preußen auch ein 3:1 über den BV Rentfort, wobei vielleicht Einsatzfreude und Wille den Unterschied machten. Der BVR I schied in der Zwischenrunde ohne Sieg gegen Preußen, Rentfort III sowie Preußen III aus. „Da geht die Welt nicht von unter, aber wir hatten uns das schon anders vorgestellt“, sagte BVR-Trainer Marcel Lehmann.

Kevin Klein war gegen seinen Ex-Klub heiß

Die Entscheidung, wer vor insgesamt 1650 Zuschauern an drei Tagen in der Halle an der Enfieldstraße der große Sieger wird, fiel im Finale also entweder auf Preußen oder Zweckel. Einer war besonders heiß auf dieses Duell: Kevin Klein. „Ich hab mich acht Wochen darauf vorbereitet, Zweckel zu schlagen. Natürlich hatten wir richtig Bock, nach zwei Jahren Pause wieder Stadtmeister zu werden“, sagte der Stürmer, der drei Jahre für Schwarz-Grün spielte und vor der Saison zurück zu Preußen ging. Und genau der schoss sein Team im Finale in Führung – guter Start für Preußen.

Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich machte Klein auch das 3:1. Was dann folgte war eine Zweckeler Aufholjagd mit einem dramtischen Schlusspunkt – vom Punkt.

 

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